Mit Verwunderung habe ich die doch sehr einseitige Berichterstattung in der HNA von 17.12.2020 zur Kenntnis genommen, sagt Martin Saueressig, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU. Eine Person, die seit über zwanzig Jahren Stadtverordneter ist und in dieser Zeit noch nie negativ aufgefallen sei, ohne Rückfrage bzw. ohne ihr die Möglichkeit einer Erklärung abzugeben, negativ darzustellen sei schon ein wenig unprofessionell.

„Ich ärgere mich einfach zunehmend über den teilweise doch sehr respektlosen und anmaßenden Umgang der SPD mit ihren politischen Gegenspielern!“ Nachdem bereits in der vorangegangenen Ausschusssitzung eine Parlamentarierin der CDU seitens des Bürgermeisters in einer aus Sicht Saueressigs überzogenen Art und Weise angegangen worden sei, was er daraufhin auch in einem Redebeitrag auch öffentlich monierte und um einen respektvolleren Umgang untereinander warb. Für diesen Redebeitrag habe er über Parteigrenzen hinaus einiges Lob erhalten. Darüber hinaus hätte der Bürgermeister sein Fehlverhalten ja schließlich auch eingesehen und sich noch in der Sitzung bei unserem Fraktionsmitglied dafür entschuldigt. Umso mehr habe es ihn verstimmt, dass dann noch nicht einmal eine Woche später das Niveau nochmals weiter nach unten gegangen sei und der Fraktionsvorsitzende der SPD ihn während und nach eines Redebeitrags in polemischer Form angegangen sei. Aufgrund der Tatsache, dass all dies ohne Reaktion seitens des Stadtverordnetenvorstehers von statten gegangen sei, konnte er seine Empörung nicht zurückhalten und habe sein Manuskript schwungvoll auf seinen Tisch geschmissen. Es sei an diesem Abend allerdings auch nicht der einzige Fauxpas seitens der Sitzungsleitung gewesen, denn auch bei einem zuvor behandelten Tagesordnungspunkt habe man bei der Abstimmung nicht einfach die Stimmen gezählt, sondern Brück und seiner SPD insgesamt dreimal die Möglichkeit gegeben ihre Meinung kund zu tun bzw. diese zu revidieren. Auch seien weder die Abstimmungsempfehlungen der Ausschüsse, noch die Abstimmungsergebnisse verkündet worden. Als nach der Sitzung Brück dann erneut auf ihn zugestürmt und ihn mit respektlosen und anmaßenden Vorwürfen konfrontiert habe, sei das Maß voll gewesen. „Wenn man seitens der Mehrheit des Parlaments meint tun und lassen zu können was man will und selbst bei verbalen Entgleisungen niemand eingreift, dann kochen irgendwann die Emotionen über.“ Er bestreitet daher nicht, daraufhin voller Wut an seinen Stuhl getreten zu haben, auch wenn es ihm natürlich leidtut, sich dazu hinreißen gelassen zu haben.

„Generell werfe ich der SPD jedoch eine Doppelmoral vor. Auf der einen Seite werfe man dem Corona-Kabinett in Wiesbaden vor das Parlament auszuhebeln aber in Vellmar solle man nach Ansicht der Mehrheitsfraktion seiner Kontrollfunktion gar nicht mehr nachkommen dürfen. Bereits die letzte StaVo sei kurzfristig abgesagt worden und nun hätte man alles durchwinken sollen. Das entspreche nicht dem Demokratieverständnis der Christdemokraten. Corona begleitet uns seit Monaten, trotz allem haben wir noch keine Alternative zu einer analogen Sitzung präsentiert bekommen. Man könne in Corona-Zeiten sicherlich bei sehr vielen Dingen die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit diskutieren. Aber dann doch bitte konsequent. Es kann nicht sein, dass zu einem Zeitpunkt wo Vellmar die höchsten Infektionszahlen im gesamten Landkreis hatte, ein Kreisparteitag der SPD in der Mehrzweckhalle Frommershausen stattfindet, bei dem über 100 Personen aus dem gesamten Landkreis anwesend sind und dreieinhalb Wochen später 60 Personen in derselben Halle nur zusammenkommen sollen um den Bürgermeister ins Amt einzuführen aber ansonsten keine Parlamentsarbeit stattfinden solle!“

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